BC 069 FFM

Basketball Community 069 Frankfurt e.V.

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  • Hallenkosten für eine Einheit in unserer Heimhalle Philipp-Holzmann-Schule, in der wir seit gefühlten 12 Jahren nicht trainieren und spielen durften: 23€
  • Ein Satz Warmup-Shirts, den keiner anziehen will: 420€
  • Benzinkosten nach Dietzenbach für fünf Autos: 33,50€
  • 200+ Fans mit Sad-Face-Emojis auf den Rängen nach dem Spiel: unbezahlbar

Die Ausgangslage hätte nicht aufregender sein können: Der SC Steinberg mit 10-3 und back-to-back win-or-go-Spielen diese Woche gegen unsere Zweite und nächste Woche gegen den Dritten TuS Makkabi (9-3). Die BC Jungs hatten sich tagelang zusammengesetzt und gerechnet: wenn man heute gewann, dann mit 13-1 und die Steinberg Devils (ja, wirklich) bei 10-4 de facto draußen aus der Aufstiegsschlacht, und zwei Niederlagen vor Makkabi bei vier verbliebenen Spielen, war der Aufstieg zu ca. 82% sicher. Die Steinberger waren ready: Die Halle war voll bis unters Dach, mit eng zusammengeschlossenen Augen schätzte Johann ca. 200 bis 250 Devils-Fans auf den Rängen. Nicht zu unterschätzen….ach wo….enorm WICHTIG: der BC brachte eine Rekordauswärtskulisse von 18 Zuschauern (Altersrange 5 bis 62), bestehend aus fast ausschließlich langjährigen 069-Ultras mit. Als es dann zum Aufwärmen alte 90er Hip-Hop Klassiker von den Turntables schoss und sich das 10 Frauen und 1 Mann starke Dance Team zum Stretchen begab (an dieser Stelle noch einmal ein Sorry an das Dance Team, weil wir während der Half-Time-Performance, aufs Feld rannten und uns aufwärmen wollten – Unwissen und Neid und so) wussten die Jungs von Coach Firat Uzuner, dass heute in Steinberg die Fetzen fliegen würden.

Steinberg begann mit starker Perimter-Defense und setzte die routinierten PGs Horas und Helfrich ein ums andere Mal unter Druck. Der BC versuchte anfangs sein Glück aus der Distanz – immerhin traf man gegen einen ähnlich starken Gegner letzte Woche (…Spaaaaß…) 17 Dreier (wirklich jetzt!). Irgendwie kam insgesamt wenig Spielfluss zustande – umso mehr lagen Körper auf dem Boden und man hörte Knochen auf Knochen knallen. Ganz ungewohnt für diese Saison: Steinberg punktete ein ums andere Mal über den Fastbreak und mit Second-Chance-Points – normalerweise gibt es bei der überragenden Center-Garde unserer Jungs nicht an den Brettern zu holen, aber Steinberg war selbst physischer und athletischer als gedacht. Trotz mäßigem Offensiv-Output, aber erneut starker, ja fast zermürbender Defense, ging man nur mit einem 2-Punkte-Rückstand zum Pausentee (31:33).

Das dritte Viertel drohte dann das Spiel zum Kippen zu bringen. Die Teufel, angetrieben durch ihre fast satanistisch-anmutenden Fans, kam Welle auf Welle auf den BC-Korb. Als dann auch Holland-Tourist Jan Klee auf Touren kam, lag man zwischenzeitlich 8 Punkte zurück (40-48) und ging mit 43-50 ins letzte Viertel. Während Steinberg wahrscheinlich schon auf den direkten Vergleich schielte (wir hatten das Hinspiel mit 75:68, also 7 Punkten gewonnen), besprach Coach Firat ruhig die Anweisungen für das letzte Viertel: Ball zum Korb, und zwar aus nächster Distanz! Bensen Octopus Ertle, bis dahin überhaupt nicht ins Spiel gekommen, legte mit Henning (der sich bereits vor dem Spiel auf die exzellente Duschqualität auf dem Land freute) ein phänomenales letztes Viertel an den Brettern hin. Kaum Offensiv-Rebounds für den Gegner, viele And-1s für uns und als dann die Horas-Tasmanian-Devils, Malik (trotz der Fans buddhistisch ruhig), Johann (wasch‘ mal bitte dein Ankle-Protection-Ding) und Kristijan (wieso eigentlich nicht einfach „Christian“?) ein ums andere mal den Korb attacktierten und wir gefühlt entweder Putbacks oder Freiwürfe warfen, kippte das Spiel.

Wer sich an das legendäre Spiel in Steinberg in der letzten Saison erinnern konnte (instant classic, läuft auf NBA TV), wusste dass man in Steinberg nur gewinnen konnte, wenn man auch seine Freiwürfe gegen die frenetische Meute traf. Damals in Triple-Overtime verloren, und ca. 8 game-winning Freiwürfe verworfen, war man heute eiskalt wie der Night King aus GoT – selbst Bensen machte die Dinger so locker rein wie Kontaktlinsen. Bei 63-60 Führung, holte man nach leidenschaftlicher Defense einen Stop und verwandelte die restlichen vier Freiwürfe, so dass man mit 67:60, also nur 10 zugelassenen Punkten gegen den Aufstiegsaspiranten beim wichtigsten Spiel der Saison vor seiner eigenen (wahrscheinlich) Rekordkulisse, mit stolzer Brust als Sieger vom Feld ging. Nach dem Spiel feierte man mit den eigenen Fans noch stundenlang in der Halle und fuhr im besten türkische Hochzeit-Stil im Auto-Konvoi mit 60km/h auf der Autobahn zurück nach Frankfurt.

Coach Firat im Interview nach dem Spiel: „Dieses Spiel war symptomatisch für unsere Saison. Passioniert verteidigt, gegenseitig in der Offense vertraut und couragiert den Rückstand eliminiert. Chapeau an alle 12 Jungs!“ (Anmerkung der Redaktion: Fremdwörter vom Editor-in-Chief nachträglich eingefügt).

Mit Erlensee kommt am Sonntag ein nicht zu unterschätzender Gegner, der nichts zu verlieren hat. Wir erwarten Euch alle in der Paul-Hindemith-Schule nächsten Sonntag um 18:45 (erneuter friendly reminder: sein Geschäft ernsthaft schon zuhause erledigen).

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